WALDBADEN

So, als ob man in Wasser eintaucht spürt man mit allen Sinnen und ganz bewusst den Wald um sich herum. Den weichen, mit Moos bedeckten, erdigen Boden. Den Duft der Bäume. Nicht Wasser, sondern die frische Waldluft mit all ihren Terpenen und ätherischen Ölen umhüllt den Körper. Man taucht, ohne die Luft anzuhalten. Ganz im Gegenteil – je tiefer die Atmung, desto besser. Eine tiefe Bauchatmung signalisiert dem Körper Entspannung. Gleichmäßige Atmung ist eine der effektivsten Achtsamkeitsübungen.

Tipp:

Atmen. 5 Minuten lang ganz bewusst gleichmäßig zu atmen, senkt den Stresslevel sofort. Am besten beginnt man damit, 4 Sekunden lang tief in den Bauch einzuatmen, kurz innenhalten und dann 4 Sekunden lang ausatmen.

Entschleunigen. Es geht nicht darum einen Weg möglichst schnell zu bewältigen, sondern am Weg zu sein und diesen bewusst wahrzunehmen. Variiere deine Gehgeschwindigkeiten, schlendere langsam, komm in eine Geschwindigkeit und dann raste dich an einem Baum gelehnt aus, bis dein Atem wieder normal läuft. 

Wahrnehmen. Frage dich was du hörst? Was kommt von weit weg? Was ist ganz nah? Was oben und was unten?
Höre, ohne zu werten, was du hörst. Versuche die Stille zwischen den Klängen wahrzunehmen.

Achtsamkeit. Versuche möglichst ohne Absicht in den Wald einzutauchen. In dieser Zeit musst du nichts erreichen, einfach nur Erleben und Beobachten im Innen wie im Außen. Versuche nicht zu bewerten, weder den Wald noch dich selbst. 

Waldbaden kommt aus Japan. Seit den 80er-Jahren wird dort „Shinrin-yoku“ praktiziert. Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit den tatsächlichen Auswirkungen des Waldbadens auf den menschlichen Körper. Klar ist, dass sich Spazierengehen im Wald positiv auf das Wohlbefinden auswirkt. Durch unsere schnelllebige und vernetzte Welt stehen viele Menschen unter Dauerstress. Wenn dem Körper nicht ausreichend genug die Möglichkeit gegeben wird, Stresshormone wie Adrenalin abzubauen, kann das gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, Verdauungsprobleme und Depressionen sind nur drei der gesundheitlichen Folgen, die auf einen dauerhaft erhöhten Stresshormonspiegel zurückzuführen sind.

Zwischendurch immer wieder kleine Pausen in der Natur einzulegen ist ein guter Weg, um Stresshormone abzubauen. Waldbaden ist dafür optimal! Zeit im Wald zu verbringen entschleunigt, ist eine gute Art sich zu erholen und verbessert den Schlaf. Egal ob bei Sonne oder Regen, die richtige Kleidung ermöglicht Waldbaden bei jedem Wetter.

Ideen wie Waldbaden aussehen könnte:

  • Ohne Ziel im Wald herumschlendern.
  • Achtsam einen Fuß vor den anderen setzten und den Untergrund ganz bewusst spüren.
  • Einen Baum umarmen.
  • Die Hände ins kühle Wasser eines kleinen Baches eintauchen.
  • Auf einem Baumstamm Platz nehmen und durch das Blätterdach in den Himmel blicken.
  • Einem Käfer beim Krabbeln zusehen.

Hier einige weiterführende Adressen: livenow – Achtsamkeitskurs in ForchtensteinShinrinYoga